In der somatischen Medizin wird bereits erfolgreich versucht, Fachwissen im Rahmen von sogenannten Boards zu bündeln, um dadurch in komplexen klinischen Problemstellungen gemeinsam zu einer möglichst optimalen patientenspezifischen therapeutischen Entscheidungsfindung zu kommen.
In der Privatklinik Hohenegg haben wir in Analogie hierzu das Pharmaboard etabliert. Es handelt sich dabei um eine 14-täglich durchgeführte, 30-minütige klinische Fallkonferenz. In dieser wird unter Beteiligung des Klinikapothekers eine grosse klinische Expertise eingebracht.
Konkret werden auf dem Hintergrund der aktuellen Leitlinien pharmakokinetische und pharmakodynamische Aspekte, Dosierung und Dauer sowie möglich
Interaktionen zwischen den Medikamenten diskutiert.
Die daraus sich ableitenden “theoretischen“ pharmakologischen Optionen zum weiteren Vorgehen werden unter Berücksichtigung der jeweiligen individuellen Patientengeschichte abgewogen und priorisiert. Dabei fliessen neben der Diagnose auch die sorgfältig erhobene Medikamentenanamnese wie auch die Erwartungshaltung (Placebo/Nocebo) des Patienten mit ein.
Dem einzelnen fallführenden Arzt können dadurch rasch konkrete und gleichzeitig qualitativ hochstehende Empfehlungen zum weiteren pharmakologischen Therapieplan, beispielsweise bei einer “therapieresistenten Depression“ abgegeben werden.