Tanz- und Bewegungstherapie baut auf der (empirisch belegten) Annahme auf, dass Körper, Geist und Seele wechselseitig verbunden sind. Diese erlebnis- und körper- zentrierte Therapie verwendet Tanz und Bewegung dazu, einen Veränderungsprozess anzustossen.
Tanz- und Bewegungstherapeutinnen gehen davon aus, dass neue Erfahrungen im Körper aufgenommen und integriert werden müssen, um nachhaltig zu wirken.
Dazu bieten wir Therapeutinnen der Hohenegg unseren Patientinnen folgende Möglichkeiten an: freie räumliche Bewegung; (wieder)entdecken des Spielerischen; wahrnehmen des Körpers via Atmung und Bewegung; das Wagnis, sich in der Bewegung und der Musik zu vergessen; einfach mal zu sein – ohne Leistungsdenken; den Fragen, wer bin ich (auch noch) – wer möchte ich sein (Thema Identität) explorierend nachzugehen; sich ausdrucksvoll zu erleben, durch Metaphern, Symbole, Bewegung und Verhalten gehört und gesehen zu werden.
Beschwerden zeigen sich im Körper und der Bewegung. Dies bedeutet, dass eine Veränderung durch den Körper angestossen, dass Ursachen der Beschwerden auf dieser Ebene erkannt werden können (Diagnostik) und via Körper und Bewegung reduziert und Erleichterung erzielt werden kann. In der Tanz- und Bewegungstherapie ist es möglich, Erkenntnisse ins eigene Verhalten, in Schwierigkeiten, Gefühle und persönlicheKörpersprache zu gewinnen. Eigene Möglichkeiten und Grenzen werden erfahren, so dass eine realistischere Vorstellung der eigenen Lebensgestaltung geformt werden kann.
Wir Tanztherapeutinnen verwenden verschiedene Behandlungs- und Beobachtungsmethoden und Techniken (siehe Liste). Diese werden umgesetzt durch strukturierte oder offene und zielgerichtete Übungen, spielerische Bewegungs- und Tanzformen, durch Bewegungsimprovisation und freien Tanz. Durch symbolische und expressive Bewegung, die Verbindung von Körper und Seele ist der Mensch in Berührung mit seiner inneren Welt und kann diese zum Ausdruck bringen.
Tanz- und Bewegungstherapie bietet die Möglichkeit, im Erleben sich der persönlichen Stimmungen und Emotionen bewusst zu werden und diese anzunehmen und zu verstehen. Der Fokus ist auf das, was sichtbar wird und im Hier und Jetzt erlebt und gefühlt wird, gerichtet. Nicht selten werden dadurch frühere (oft schmerzhafte) Erfahrungen geweckt. Die sinnhaften Zusammenhänge dann zu übersetzen und zu verstehen und ins tägliche Leben integrieren zu können, kann Aufgabe sowohl der Tanztherapeutin als auch – weiter getragen ins psychotherapeutische Gespräch – bei den entsprechenden Fachpersonen sein.
Tanztherapie im Einzelsetting ist auf die Bedürfnisse der jeweiligen Person ausgerichtet. In Gruppen liegt der Fokus auch auf der Kraft, der Dynamik und den Themen der jeweiligen Gruppe.
Und schliesslich ist es uns ein Anliegen, die uns anvertrauten Patientinnen und Patienten in ihrem Erleben und Erkennen zu begleiten und zu unterstützen, so dass ein Wachstumsprozess entstehen kann, welcher ihnen Perspektiven und Gestaltungsmöglichkeiten für ihr weiteres selbstbestimmtes Leben eröffnet.