Frau B.
Ich erlebe den Aufenthalt in der Klinik als sehr positiv. In den Therapien kann ich mich zu allem frei äussern, ich fühle mich ernst genommen, was für mich sehr wichtig ist. Da ich vor meinem Klinikaufenthalt bei einer Frau, mit der ich schlechte Erfahrungen gemacht hatte, in Therapie war, entschied ich mich in der Hohenegg für einen männlichen Therapeuten. Als er in die Ferien ging, übernahm eine Therapeutin die Stellvertretung. Ich war zuerst skeptisch. Zu Unrecht, wie sich herausstellte. Durch die intensive Therapie, drei Sitzungen pro Woche, kann ich meine Themen gut bearbeiten und vor allem dranbleiben. Ich nehme deutliche Fortschritte wahr. Der Entscheid für einen stationären Aufenthalt war richtig und wichtig. Bald werde ich die Hohenegg verlassen und weiterhin eine ambulante Therapie in Anspruch nehmen. Ich bin zuversichtlich.
Herr I.
Ich lebe seit langer Zeit mit Angststörungen. Vor meinem Eintritt in die Hohenegg brachte ich schon viel Therapieerfahrung mit. Wichtig war für mich daher meine Erwartungshaltung. Ich wusste: Tiefliegende Probleme kann ein mehrwöchiger Aufenthalt nicht lösen, denn dafür braucht es mehr Zeit. Das kann frustrierend sein. Aber der Klinikaufenthalt trägt viel zu einer Stabilisierung bei. Dies habe ich als besonders wertvoll erlebt. Die Psychotherapie konnte mir gute Impulse vermitteln, Diagnosen, die mir bekannt waren, bestätigen, modifizieren oder ausschliessen. Dies ist für mich hilfreich auch für weiterführende Therapien nach meinem Klinikaufenthalt.
Viel zur Stabilisierung beigetragen haben auch die Gestaltungs-, Bewegungs- und Körpertherapien, weil sie mir einen anderen, heilenden Zugang zu meinem Körper verschaffen. Ich lerne auf meinen Körper zu hören und kann dadurch meine hypochondrischen Ängste verstehen und teilweise bewältigen. Als sehr wertvoll erlebe ich das umfassende Therapieangebot, den schönen Ort und generell das Klinikumfeld, in dem man sich wohlfühlt. Geschätzt habe ich auch die klaren Zielsetzungen ganz am Anfang meines Aufenthaltes, formuliert gemeinsam mit den Ärzten, sowie die Vernetzung der Klinik mit Fachleuten ausserhalb der Hohenegg. Die Klinik unterstützt einen bei der Suche nach geeigneten Therapeuten für die Zeit nach dem Aufenthalt.
Frau F.
Die Therapien sind für mich unterstützend und anspruchsvoll. Kein Spaziergang. Meine Therapeutin ist einfühlsam, kann aber auch nachfragen, hartnäckig sein. Dies erlebe ich als wertvoll. Ich lerne viel Neues über mich und konfrontiere mich mit Vergangenem, dem ich bisher eher ausgewichen bin. In den Gesprächen geht es immer auch darum, gemeinsam konkrete Handlungsschritte zu erarbeiten: was mir guttut, was ich besser weglasse. Eine spannende Erfahrung machte ich mit der Ferienvertretung, weil ich durch den Therapeutenwechsel unterschiedliche Therapieansätze kennenlernte, einmal mehr mit Fokus auf die Vergangenheit, ein andermal mit Fokus auf künftiges Handeln. Ich finde, es ist sinnvoll, die Vergangenheit anzuschauen.
Wichtiger ist mir aber der Blick in die Zukunft. Nächste Handlungsschritte in Erwägung ziehen. Wir arbeiten auch mit Phantasiereisen, was mir liegt. Die Gruppentherapien erlebe ich als etwas theorielastig – aber nicht nur. Für mich ist der Erfahrungsaustausch mit anderen Patientinnen und Patienten hilfreich und weniger das Kennenlernen von psychologischen Modellen. Was ich an der Hohenegg sehr schätze: Man wird zu nichts gezwungen, kann sein eigenes Tempo verfolgen. Zu Beginn meines Klinikaufenthaltes hatte ich wenig Kraft und Mut und mochte nur wenige Angebote in Anspruch nehmen. Mit der Zeit wurde dann einiges möglich – auch weil es keinen Druck gab und ich kein schlechtes Gewissen haben musste.