Das Hohenegg-Kontextmodell, so nennen wir unsere therapeutische Grundlage, bezieht sich auf den amerikanischen Psychologen und Psychotherapieforscher Bruce Wampold und wurde auf unsere Ansprüche adaptiert. Wampold ging insbesondere der Frage nach, welche Faktoren für den Therapieerfolg in Psychotherapien ausschlaggebend sind. Die Resultate können in folgender Weise zusammengefasst werden: Es ist weder die fachliche Kompetenz noch die Methode des Therapeuten, die wesentlich über den Behandlungserfolg entscheidet. Der Erfolgsfaktor ist seine Fähigkeit, mit einem Patienten eine aus dessen Wahrnehmung gute Arbeitsallianz aufzubauen. Auf den Punkt gebracht sind dabei folgende drei Aspekte massgebend:
- Die Qualität der therapeutischen Beziehung aus Sicht des Patienten
- Die Expertise des Therapeuten aus Sicht des Patienten
- Die Plausibilität des Therapiemodells aus Sicht des Patienten
Anders gesagt: Es entscheidet nicht allein der objektive Inhalt der psychotherapeutischen Intervention über den Erfolg, sondern auch der Kontext – die aus Patientenperspektive überzeugende Art der Umsetzung. Im Grundsatz geht es um die Frage, wie das Patientenvertrauen gewonnen und verankert werden kann.