Pharmakogenetik in der Hohenegg

Patientinnen und Patienten der Privatklinik Hohenegg können während eines stationären Aufenthaltes einen pharmakogenetischen Test machen lassen. Solch ein Test kann Aufschluss über die Wirksamkeit von Medikamenten geben. Ein wertvoller zusätzlicher Baustein der medikamentösen Therapie.

Mit einem pharmakogenetischen Test kann die medikamentöse Therapie an das genetische Profil der Patienten angepasst werden.

Foto von Karolina Grabowska auf Pexels

Man stelle sich vor, im Beipackzettel stehe bei der Dosierung eines Medikamentes „Frau X soll drei Tabletten täglich nehmen, Herr Y bloss eine, und für Frau Z ist das Medikament überhaupt nicht geeignet.“ Was sich wie ein Scherz anhört, ist der Anspruch der personalisierten Medizin. Sie versucht aufgrund der individuellen genetischen Ausstattung jedem Patienten eine massgeschneiderte Pharmakotherapie anzubieten. Ein wichtiges Teilgebiet der personalisierten Medizin ist die Pharmakogenetik: Lebewesen bauen fremde Substanzen über komplexe Enzyme ab. Die Gene, von denen sie sich ableiten, sind sehr variabel. Deshalb unterscheiden sich die Abbauenzyme von Mensch zu Mensch. Dies hat zur Folge, dass jede Patientin ihre ganz individuelle Art und Weise hat, Medikamente zu „verstoffwechseln“. Die Pharmakogenetik kann dabei nicht sagen, welches Medikament man nehmen soll, um gesund zu werden, gibt aber Hinweise darauf, mit welchen Wirkstoffen man potenziell Erfolg haben kann, und welche Wirkstoffe man besser meiden sollte.

Seit Anfang 2021 können Patientinnen und Patienten der Privatklinik Hohenegg im Rahmen eines Pilotprojektes zusammen mit der in Österreich domizilierten Firma PharmGenetix auf unsere Empfehlung hin einen Test machen lassen, bei dem aus ihrem Blut die DNA gewonnen wird und die relevanten Mutationen jener Gene bestimmt werden, die für die Sicherheit und Wirksamkeit der meistverschriebenen Medikamente von Bedeutung sind. Eine bedienerfreundliche Software ermöglicht es der Ärzteschaft, die Therapie an das genetische Profil der Patienten anzupassen. Die wichtigsten Befunde werden mit der Patientin besprochen. So bildet die Pharmakogenetik einen weiteren Mosaikstein im Leitbild des Hohenegger Kontextmodells.

Autor*innen

  • Dr. Georg Schönbächler

    Klinik-Apotheker

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