Geräusche, Klänge und Töne vermögen zu berühren und sprechen eine eigene Sprache. Die Musiktherapie nutzt diesen Kommunikationskanal, vermag verschüttete Zugänge zu sich selbst neu zu öffnen und fördert Vertrauen in den individuellen, natürlichen Selbstausdruck. Dieser ist meist gehemmt. Angst, sich mit unüberlegtem Handeln peinlich zu exponieren, befördert Ausdrucksarmut. Die Brüchigkeit der Loyalität zur eigenen Natur zeigt sich meist im Zögern, ein Instrument in die Hand zu nehmen, sich vom eigenen Gespür leiten zu lassen und das Instrument spielend zu explorieren. Ist diese Hürde einmal genommen, weicht die anfängliche Angst meist schnell einem Erleben von sinnlicher Freude. Im gefühlten Kontakt mit sich wird fester Boden spürbar, der in den Anforderungen des Lebens so leicht verloren gehen kann.
Aufgezeichnet von Rolf Murbach